Olof Lagercrantz, geboren am 10. 3. 1911 in Stockholm, Sohn des kaufmännischen Direktors Carl Lagercrantz und seiner Frau Agnes. Da Agnes Lagercrantz aus der Familie Hamilton stammte, verschmolzen bei der Geburt ihrer fünf Kinder die Stammbaumlinien von Geschlechtern, die in der schwedischen Politik und Geistesgeschichte seit Jahrhunderten führend und bedeutungsvoll waren: die Lagercrantzens und Hamiltons, von Wrangels, Krusenstjernas, Åkerhielms und Geijers. Nach dem Besuch des privaten Sofie-Almqvist-Gymnasiums leistete Olof Lagercrantz 1930 seinen Wehrdienst bei einem Infanterieregiment ab und zog sich dabei eine schwere Lungenentzündung zu. 1931 begann er in Stockholm Geschichte und Philosophie zu studieren, musste indessen sein Studium unterbrechen, weil er in der Spätfolge seiner Erkrankung nunmehr an einer lebensbedrohenden Schwindsucht litt. Nach mehreren ausgedehnten Sanatoriumsaufenthalten und ausgedehnten Erholungsreisen durch Südeuropa, die zeitgemäß von einem Hauch der décadence und der bohème umgeben waren, kehrte Olof Lagercrantz 1934 nach Schweden zurück. Hier hatte er bereits 1933 seine erste Rezension und seine ersten Gedichte publiziert. In kurzer Folge erschienen von nun an weitere Aufsätze, Tagebuchblätter, literaturwissenschaftliche Abhandlungen – darunter 1951 eine Habilitationsschrift –, ein Roman und Anthologien, Reiseberichte und Essays, Übersetzungen und Verse. Von 1940 bis 1951 arbeitete er als Rezensent bei „Svenska Dagbladet“, von 1942 bis 1950 bei „Bonniers Litterära ...